Akupressur ist ein Teilgebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Bei dieser alten Behandlungsmethode werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und gestörte Funktionen unserer Organe in Balance gebracht.
Durch Fingerdruck auf Akupressurpunkte wird eine positive Beeinflussung des Qi-Systems erreicht. Ebenso zählt die Erwärmung von Punkten und Energiezentren mittels Moxa zu dieser Methode. Durch Fingerdruck und/oder Wärme auf Akupunkturpunkte wird eine nachhaltige Einwirkung auf Vitalität und den Fluss der Lebensenergie erreicht.
Grundlegende Störungen äußern sich in Mangel und Überschuss, oder auch in Stagnation von Lebensenergie, was vielseitige Störungen und Beschwerden zur Folge haben kann. Durch Drücken und Massieren von Punkten auf den 12 Meridianen können diese Blockaden beseitigt werden. Die Akupressur hat den enormen Vorteil, dass man sie einfach und ohne Geräte oder Mittel anwenden kann. Daher kann man bei unerwartet auftretenden Beschwerden, sofort für Linderung sorgen. Aber auch bei länger bestehenden gesundheitlichen Problemen kann Akupressur helfen: Sie wird bei Schnupfen, Erkältung, Unruhezuständen, Schlafstörungen, vielen chronischen Erkrankungen, speziell bei Schmerzen aller Art und psychosomatischen Beschwerden eingesetzt. Sie bildet dabei eine wertvolle Ergänzung zu den weiteren Säulen der TCM: Kräuter, Akupunktur, Massage (Tuina) und Bewegung (Qigong).
Meridiane
Ein Meridian (chin. jing) ist ein Kanal, in dem das Qi fließt. Qi kann über die Akupunkturpunkte beeinflusst werden. Qi wird über die so genannten Kollateralen (chin. luo) im gesamten Organismus verteilt, die Flussrichtung im Meridian ist longitudinal.
Ein modernes Erklärungsmodell setzt Qi mit Bioelektrizität gleich, daher kann es durch geschlossene Metallbänder am Körper (Uhr, Gürtel, Brille, etc.) zu einem „Kurzschließen“ von zwei oder mehr Meridianen kommen.
Innerer Verlauf
Äußerer Verlauf
Gefäße
Gefäße (chin. mai) dienen zum Speichern und Reaktivieren von Qi, falls zuwenig oder zuviel davon vorhanden ist. Nur das Lenkergefäß (mit einem Bezug zu allen Yang-Meridianen) und das Konzeptionsgefäß (mit einem Bezug zu allen Yin-Meridianen) haben eigene Akupunkturpunkte. Gefäße wirken allgemeiner als Meridiane, sie haben ein größeres Wirkungsfeld. Es gibt gesamt 8 Gefäße, von denen 4 unpaarig und 4 paarig (in den Beinen) sind. Gefäße tauschen sich auch untereinander über das Gürtelgefäß aus. Gerade bei Energiemangel werden oft die Gefäße aktiviert; ebenso wirken viele Qigong-Übungen auf Gefäße. Gefäße werden über so genannte Kardinalpunkte aktiviert (zum Beispiel Lu 7 für LG, Dü3 für KG).
Moxibustion
Der chinesische Begriff „zhenjiu“ setzt sich aus den 2 nebenstehenden Schriftzeichen zusammen. Man kann ihn mit „Aku-Moxi-Therapie“ übersetzen. Das obere Schriftzeichen bedeutet das Einstechen mit einer Nadel, das untere die Erwärmung von bestimmten Punkten an der Körperoberfläche.Die Übersetzung als „Akupunktur“ lässt also einen wesentlichen Teil weg. Das westliche Wort Moxa leitet sich vom japanischen „mogusa“ ab, welches dem chinesischen „jiu“ entspricht. Bei der Moxibustion werden kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern (Moxa) auf oder über bestimmten, auf den Meridianen liegenden Therapiepunkten abgebrannt. Der chinesischen Tradition zufolge nutzt man manche Punkte vorwiegend für die Brenntherapie, während andere der Akupunktur vorbehalten sind. Der Beifuß (Artemisia vulgaris, in Ostasien nutzt man mehrere Varianten) gilt in Ost und West seit alters her als Heil- und Gewürzpflanze. Die im Frühjahr gesammelten Blätter werden getrocknet, gereinigt, zerrieben und zu einer feinen, leichten Watte aufbereitet. Den traditionellen chinesischen Lehren zufolge wirkt die Hitzeeinwirkung der verglimmenden Moxa auf den Fluss des Qi im Meridian-System ein. Beifuß enthält verschiedene ätherische Öle, Cholin, Harze und Tannin. Die Hauptanwendung der Moxatherapie sind Kälte-Zustände, Mangel-Syndrome und allgemeine Erschöpfungszustände. Auch als Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten wird Moxa gerne in der kalten Jahres zeit eingesetzt. Als Kraut wirkt Beifuss in der TCM scharf und warm und kann auch als Tee getrunken werden.