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Ernährung nach den 5 Elementen (Wandlungsphasen)

Die 5 Elemente oder Wandlungsphasen (Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser) stellen eine der spannendsten und zugleich wichtigsten Grundlagen für eine ganzheitliche Weltanschauung dar. In der Ernährungslehre ergibt sich ein umfassend ganzheitlicher Ansatz, in dem das Prinzip des Ausgleichs viele Ernährungsvorschriften ersetzt.

Das System der Fünf Wandlungsphasen bildet eine der wichtigsten Grundlagen chinesischer und damit ganzheitlicher Weltanschauung. Neben dem Modell von Yin & Yang ist es das zweite große Welterklärungsmodell, welches uns die Gelehrten des antiken China hinterlassen haben. Die Philosophie, das Feng Shui, die Astrologie, die Bewegungs- und Kampfkünste sowie die traditionelle chinesische Weltanschauung wurden stark durch die Lehre der Fünf Wandlungsphasen beeinflusst.

Besondere Anwendungsgebiete finden sich in der Ernährung, der Medizin und der Typ-Charakterisierung. Gerade über die „Ernährung nach den fünf Elementen“ hat dieses Weltbild eine große Bekanntheit erreicht.
Jede Phase hat eine ihr innewohnende Urenergie inne. Die Kräfte von Ausdehnung und Konzentration, von Erzeugung und Vollendung werden durch die Wandlungsphasen bestimmt und reguliert.

Im System der Fünf Wandlungsphasen werden Jahres- und Tageszeiten, Lebensabschnitte, Entwicklungsrichtungen, Himmelsrichtungen, innere Organe, Sinnesorgane, Körperregionen, Emotionen, Krankheit erzeugende Faktoren, Farben, Geschmacksrichtungen usw. den einzelnen Wandlungsphasen zugeordnet.

Durch die Einführung eines Entstehungs- und eines Kontrollzyklus entsteht ein System, welches bei Fragen oder Problemen eine gezielte Beeinflussung ermöglicht.
Durch die genannten Zyklen ist jede Wandlungsphase mit jeder anderen Wandlungsphase in genau definierter Art und Weise verbunden. Die Wechselwirkungen sind damit nicht „irgendwie" oder „zufällig", sondern im Gegenteil in einem großen Ausmaß vorhersagbar. Wir erhalten mit den Wandlungsphasen ein wissenschaftliches System zur Beobachtung und Beschreibung der Natur.
Das System der Fünf Wandlungsphasen unterscheidet sich oft grundlegend von unseren Wissenschaften und unserer gewohnten Art zu denken – etwa durch seine Dynamik, seine Ganzheitlichkeit und vor allem durch seine vielseitigere Anwendbarkeit.


Ernährung

Im Bereich der Ernährung finden wir schon vor 3000 Jahren Hinweise auf die fünf Wandlungs-phasen im Shangshu („Buch der Dokumente").
Eine Grundregel lautet: Unabhängig von irgendwie gearteten Vorstellungen zu „richtiger" oder „gesunder" Ernährung sollte man darauf achten, möglichst frische, nicht denaturierte, chemisch oder genetisch unveränderte und zur Saison passende Lebensmittel zu sich zu nehmen. Denaturierung entsteht etwa durch Raffinierungsprozesse (Salz, Mehl, Zucker ...), Mikrowellenbestrahlung oder Tieffrieren. Aus traditioneller chinesischer Sichtweise enthalten derartige Lebensmittel deutlich weniger Qi als natürliche Lebensmittel. Die Qi-Qualität spielt also eine Haupt-rolle. Im Extremfall können natürliche, gesunde Nahrungsmittel nach Durchlaufen derartiger Prozesse sogar schädlich auf den menschlichen Gesamtorganismus wirken – man spricht von schräg- oder gegenläufigem Qi.
Typcharakterisierung und Ernährungslehre ergänzen sich hervorragend. Kennt man seine Wandlungsphasen und die damit verbunden Probleme, so kann man gezielt und frühzeitig Nahrungsmittel wählen, welche diese Probleme ausgleichen.
Übrigens kann auch die beste Ernährung regelmäßige Bewegung nicht ersetzen. Taiji Quan oder Qigong bieten sich hier als qualitativ hochwertige Alternative an.

Bei aller Wichtigkeit der Qualität von Nahrung sollte man nicht die Qualität des Essvorgangs selbst vergessen: bewusstes, langsames, stressfreies Essen ohne Fernseher, Zeitung oder Telefon und mit ausreichend Zeit bildet hierbei eine wichtige Grundlage. Freude am Essen und eine positive Grundeinstellung zum Essen können als Grundregeln für ein gutes Essverhalten dienen.

Innere Temperatur und Geschmack
Der chinesische Standpunkt ist auch in Bezug auf Lebensmittel ein ganzheitlicher: Nahrungsmittel werden nicht als Summe von Eiweißen, Fetten, Kohlenhydraten und verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen betrachtet, sondern als Einheit. Dieses Gesamtlebensmittel hat je nach Geschmack und innerer Qualität bestimmte Wirkungen auf den Gesamtorganismus.
Wesentliche Rollen übernehmen dabei Geschmack und thermische Wirkung. Vom Geschmack hängt die Wirkrichtung ab, die thermische Wirkung gibt uns bekannt, ob uns ein Nahrungsmittel prinzipiell erwärmt oder abkühlt, abgesehen von der Serviertemperatur. Hierbei werden fünf Wirkungsweisen unterschieden:

• Heiß: erzeugt Hitze, schützt vor Kälte
• Warm: zerstreut Kälte, steigert die Aktivität
• Neutral: baut Qi auf
• Erfrischend: vertreibt Hitze, baut Blut und Säfte auf
• Kalt: erzeugt Kälte, schützt vor Hitze

Als heiß gelten etwa viele scharfe Gewürze, Wurst, gegrilltes Fleisch oder Glühwein, während Gurken, viele Südfrüchte und viele Meeresfrüchte als kalt eingestuft werden.
Das ursprüngliche Nahrungsmittel kann durch verschiedene Kochmethoden yangisiert oder yinisiert werden. So erhalten Speisen durch Grillen oder scharfes Anbraten sehr viel Yang-Energie, durch Räuchern etwas Yang. Durch Einlegen und Kochen kommt ein wenig Yang in die Nahrung. Da die meisten Gewürze erwärmend bis heiß wirken, wird durch Würzen das Yang vermehrt.
Durch Blanchieren, kurzes Kochen in wenig Wasser, Dämpfen, Dünsten oder Verwendung von kühlenden Zutaten (frisches Obst, Gemüse oder frische Kräuter) werden Lebensmittel yinisiert und wirken kühlender. Salz bewirkt, dass das Qi der Nahrung absinkt und in die Tiefe geht, Salzen vermehrt die Yin-Energie.
Frittieren und die Verwendung eines Römertopfes haben ausgleichenden Charakter.

Die fünf Geschmacksrichtungen haben jeder für sich einen Yin-Anteil, den eigentlichen Ge-schmack sowie einen Yang-Anteil, das Aroma oder den Geruch. Zusammen sind sie den Wandlungsphasen zugeordnet und haben folgende Wirkungsweisen:

• Holz: sauer; zieht zusammen, oft erfrischend
• Feuer: bitter; leitet nach unten, oft kalt
• Erde: süß; nährend, fördert den Aufbau des Qi, nicht heiß oder kalt
• Metall: scharf; öffnet die Körperoberfläche, leitet nach außen, oft warm oder heiß
• Wasser: salzig; abführend, aufweichend, im Übermaß austrocknend

Je nach Geschmacksrichtung wirkt ein Nahrungsmittel verstärkt auf einen spezifischen Funktionskreis. Dazu gehört nach traditioneller chinesischer Vorstellung ein Yin/Yang-Paar von inneren Organen, die zugehörigen Meridiane, ein Sinnesorgan, eine Körperschicht, ein äußerer krankheitserzeugender Faktor, eine Emotion und vieles mehr. So wird man bei Problemen mit unterdrücktem Ärger (stagnierendes Leber-Yang) Nahrungsmittel empfehlen, welche sauer und erfrischend sind, um die Leber zu entspannen. Der nährende Charakter des süßen Ge-schmacks hat zur Folge, dass man diesen als Grundlage eines jeden Ernährungsplanes betrachten sollte. Alle Getreide- und Fleischsorten sind zunächst einmal dieser Wandlungsphase zugeordnet. Ebenso viele Gemüsearten. Alle Geschmacksrichtungen schädigen unseren Organismus, wenn sie im Überfluss genossen werden.

Der ganzheitliche Standpunkt in der Ernährung tritt deutlich in der Anweisung zutage, dass alle fünf Geschmäcker in jedem Essen vertreten sein sollten. So wird jedes Organsystem berücksichtigt. Als spezielle Variante – sozusagen als Tüpfelchen auf dem i – kann das Kochen im Entstehungszyklus der Elemente betrachtet werden. Hierbei werden die Zutaten entsprechend ihrer Wandlungsphase in der Reihenfolge des Entstehungszyklus hinzugegeben.

Dieses System stellt keine Einschränkung dar, sondern vielmehr eine Bereicherung. Eine Er-weiterung des Horizontes auf verschiedene Möglichkeiten wird immer mit einer Steigerung des Wohlbefindens einher gehen und erst wenn wir aus unterschiedlichen Dingen auswählen können, haben wir Entscheidungsfreiheit und unser Körper kann uns die wichtige Rückmeldung geben, was für ihn gerade am besten ist.

Wandlungsphase Erde symbolisiert die Mitte und kommt schlecht mit einseitigen Belastungen zurecht. Dies gilt insbesondere für häufige Völlereien und ständiges Hungern, zuviel Gewürze (immer scharfes Essen), eine komplett salzlose Diät u.ä. Verbreitet ist die Auffassung, dass gesunde Ernährung automatisch mit Einschränkung zu tun haben muss. In einem ganzheitlichen System ist aber alles erlaubt, solange die natürliche Balance gewährleistet ist. Dazu gehören Völlereien ebenso wie Tage, an denen wenig gegessen wird. Neben allen Ernährungs-vorschriften sollte man die Lebenspflege und -qualität nie außer Acht lassen.

Eine Sammlung mit Rezepten nach den 5 Wandlungsphasen findest Du hier
https://www.philosofisch.at/product-page/rezeptesammlung-5-elemente-ern%C3%A4hrung

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