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Sechs Heilende Laute - Liu Zi Jue

Die 6 Heilenden Laute (Liu Zi Jue) sind bekannte daoistische Qigong-Übungen mit Stimmeinsatz. Für jedes Organ gibt es einen bestimmten Ton sowie eine einfache Bewegung zur Harmonisierung und Reinigung. Die Übungen werden sowohl zur Vorbeugung, als auch zur unterstützenden Behandlung von Krankheiten eingesetzt.

Im spirituellen Qigong steht das Lösen von materiellen wie geistigen und emotionalen Belastungen und Verunreinigungen im Vordergrund für sanfte Leichtigkeit, sinnvolle Entspannung und einfach mehr Qi im Leben.
Innere Organe neigen dazu, zu viel Qi zu erhalten und quasi heiß zu laufen, wie ein elektrisches Gerät, welches an der falschen Spannung angeschlossen wurde. Dieses heiße, stickige Qi verursacht vorzeitige Alterungsprozesse, Unwohlsein und Krankheiten. Als Ursache werden oft unterdrückte oder übersteigerte Emotionen genannt. Diese Qi-Qualitäten werden mit den heilenden Lauten nach außen gebracht.

Im spirituellen Qigong sollen mit den Sechs Heilenden Lauten die Organe vor zu viel Hitze geschützt werden. So schützen sie vor negative Emotionen und dem daraus resultierenden Energieverlust.

Das Lösen von materiellen wie geistigen und emotionalen Belastungen und Verunreinigungen steht hierbei im Vordergrund.

Durch den jeweiligen Laut sollen Leber, Herz, Milz, Lunge, die Nieren und der Dreifache Erwärmer in Schwingung versetzt werden, was in Verbindung mit der Bewegung und der Vorstellungskraft den reinigenden Effekt bewirkt. Die Übungen werden von Tao Hongjing in den Nördlichen und Südlichen Dynastien (420 – 589) im Buch "On Caring for the Health of the Mind and Prolonging the Life Span" beschrieben, einzelne Laute finden schon bei Laotse (Spruch 29) Erwähnung.

Die Laute wurden bis in die Ming-Dynastie ohne Körperbewegungen geübt, bis sich Hu Wenhuan und Gao Lian den Sechs Heilenden Lauten widmeten und Bewegungen ergänzten.

Wissenschaftliche Untersuchungen beschreiben die positiven Effekte auf das Drüsensystem in der Menopause, auf das Gehirn und die Lungenfunktion. Die Leute werden auch im klinischen Bereich verwendet. (Nach einer maßgeblichen Arbeit von Ma Litang's: ''Liu Zi Jue Health and Fitness Exercises'')

Der Anfänger wird rasch merken, dass irgendwo im Rumpf etwas zu schwingen und vibrieren beginnt. Diese Schwingung auf einen kleineren Bereich rund um das Organ zu lenken und sie dort wahrzunehmen erfordert Übung. Speziell ein gutes Verständnis von Spannung und Entspannung ist für den Fortgeschrittenen notwendig, denn wie schon Buddha sagt: “Spannst Du eine Saite zu stark, wird sie reißen. Spannst Du sie zu schwach, kannst Du nicht auf ihr spielen”


„Menschen mit Erkältungskrankheiten sollen dreißig Mal tief ausatmen (den Laut „Hu“ üben) und zehn Mal sanft ausatmen (Hu). Die Methode ist es auszuatmen, durch die Nase einzuatmen und dann durch den Mund auszuatmen (den Laut machen).
Menschen mit Hitzeerkrankungen sollen fünfzig Mal tief pusten (Chui), und zehn Mal sanft pusten.
Menschen mit Lungenerkrankungen sollen dreißig Mal tief fauchen (Xu) und zehn Mal sanft fauchen.
Menschen mit Lebererkrankungen sollen dreißig Mal tief gähnen (He) und zehn Mal sanft gähnen.
Menschen mit Milzerkrankungen sollen dreißig Mal tief kichern (Xi) und zehn Mal sanft kichern.
Menschen mit Nierenerkrankungen sollen dreißig Mal tief zischen (Si) und zehn Mal sanft zischen.“

Sun Si Miao 581-682 n. Chr.

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