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Wirbelsäule und Beweglichkeit

Aktualisiert: 30. Mai 2019



Die Wirbelsäule spielt im Qigong eine im wahrsten Sinn des Wortes zentrale Rolle, was sich in Ausbildung und Unterricht deutlich widerspiegelt. Viele traditionelle wie moderne Qigong-Formen widmen sich hauptsächlich dieser zentralen Bewegungsachse, wie zB "Der fliegende weiße Kranich aus Shaolin" (auch "Weiches Qigong"), die Seidenübungen "Chan Si Jin" oder die Qi-Spiralübungen (auch "Dem Fluss des Lebens folgen" oder "Die Kunst des Loslassens").

Ein Grund dafür mag sein, dass immer mehr Menschen unseres Kulturkreises unter Rückenschmerzen und weiteren Belastungen in diesem Bereich leiden. Hierzu sei unbedingt erwähnt, dass der größte Teil von Rückenschmerzen auf Verspannungen in diesem Bereich zurückzuführen ist.

Eine weitere Ursache sich aus Sicht des traditionellen Qigong mit diesem Thema auseinanderzusetzen, ist die Tatsache, dass die wichtige Regulation der Atmung ohne eine gute Aktivierung der Wirbelsäule nicht möglich ist.


Wirbelsäulentraining muss folglich in erster Linie Koordinationstraining sein,im speziellen aus dem genannten Zusammenhang mit der Atmung heraus. Undifferenziertes Kräftigen (= gleichzeitiges Anspannen von Agonisten und Antagonisten) schädigt diese Feinkoordination und wirkt sich aus einer ganzheitlichen Weltsicht speziell auf unseren Geist und unser Gehirn katastrophal aus. Deshalb ist bei herkömmlicher Wirbelsäulengymnastik, Rückenschule und Kräftigungstraining höchste Vorsicht geboten! Im qualifizierten Qigong-Unterricht erarbeiten wir gemeinsam passende Übungen. Sie haben ausreichend Zeit für Koordination und Ihre Atmung bringt ein spürbares Element von Leichtigkeit in die Übungen. Sportlicher Ehrgeiz ist diesem philosophischen Weltbild ebenso fern wie eine undifferenzierte Kräftigung der Muskulatur alleine:


In meinen Kursen und Seminaren werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse funktioneller Wirbelsäulen- und Bandscheibenforschung berücksichtigt - in Zusammenarbeit mit international tätigen Lehrkräften der Physiotherapie und Orthopädie.

"Die Menschen, wenn sie leben, da sind sie weich und zart, nach ihrem Tode, da sind sie fest und hart; die abertausend Lebewesen, Kräuter und Bäume, wenn sie leben, da sind sie weich und biegsam, nach ihrem Tode, da sind sie trocken und dürr. Also: Festigkeit und Härte sind des Todes Gefährten, Weichheit und Zartheit sind des Lebens Gefährten.

Darum: Ist die Waffe hart, dann siegt sie nicht, ist der Baum hart, dann wird er zur Waffe: Das Harte und Große weilt unten, das Weiche und Zarte weilt oben."

(Laotse, Tao Te King, 76. Spruch, Übersetzung nach Jan Ulenbrook)

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