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Daoistische Meditation


"Eine halbe Stunde Meditation ist absolut notwendig -

außer, wenn man sehr beschäftigt ist: dann braucht man eine ganze Stunde."

Franz von Sales

Grundlagen


Meditation (von lateinisch meditatio, abgeleitet von dem Verb meditari „nachdenken, nachsinnen, überlegen“) ist eine in vielen Religionen und Kulturen ausgeübte spirituelle Praxis. Durch Achtsamkeitsübungen kann sich der Geist beruhigen und sammeln. Meditation dient in fast allen Kulturen der Verbindung mit göttlichen Prinzipien.

In östlichen Kulturen gilt sie darüber hinaus als eine grundlegende und zentrale bewusstseinserweiternde Übung. Hierbei stehen die Klärung des Geistes und die Entwicklung innerer Ruhe im Vordergrund. Mit nachdenken hat dies nichts zu tun, im Prinzip ist das Gegenteil der Fall, denn der Meditierende strebt die Anwesenheit im Hier und Jetzt an.

Viele Meditationstechniken helfen, einen Bewusstseinszustand zu erreichen, in dem äußerst klares hellwaches Gewahrsein und tiefste Entspannung gleichzeitig möglich sind.

Gedanken an die Außenwelt sollen weniger werden und schließlich ganz aufhören, um in einen Zustand zu gelangen, in dem man absolut „anwesend“ ist. Dies unterscheidet eine gut ausgeführte Meditation etwa vom Einschlafen, von Phantasiereisen oder davon, den Gedanken einfach freien Lauf zu lassen und ist das Gegenteil von langweilig.

Man kann Meditationstechniken grob in zwei Gruppen einteilen:

  • In die passive (kontemplative) Meditation, die im stillen Sitzen praktiziert wird.

  • Die aktive Meditation, bei der körperliche Bewegung, achtsames Handeln oder lautes Rezitieren zur Meditationspraxis gehören.

Die Einteilung bezieht sich nur auf die äußere Form. Beide Meditationsformen können geistig sowohl aktive Aufmerksamkeitslenkung als auch passives Loslassen und Geschehenlassen beinhalten.

In der Meditation ist ein langsamer, ruhig fließender Atem eine wichtige Hilfe, um den Geist zu beruhigen. Eine regelmäßige Meditations-Praxis hält das Gehirn jung und aufnahmefähig. Sie beugt vielen stressbedingten Erkrankungen und Alterungsprozessen vor und kehrt sie teilweise sogar um! Sie hilft beim „Abschalten“ und führt zu einer raschen Erholung. Meditation kann im Sitzen (Sessel, Sitzkissen, Boden), Stehen oder in Bewegung ausgeführt werden.

Dies ist der Moment, in welchem gesund und richtig ausgeführte, regelmäßige Meditation nachweislich die Stresshormone Cortisol und Adrenalin verringert, der Blutdruck und die Herzrate sich normalisiert sowie Atmung und Stoffwechsel in Balance kommen.

Wirkungen in der Meditation

  • Ruhe und Entspannung finden für Stressabbau und Regeneration

  • Einen friedvollen Geist finden

  • Körperliche und geistige Gesundheit verbessern

  • Selbstfindung

Zu Körperposition und Bewegung

  • Eine Körperhaltung wählen, in der man sich gut entspannen kann

  • Lockere Aufrichtung der Wirbelsäule, Massage von Baihui und Huiyin, die beiden Zentren sind übereinander

  • Im Sitzen: Kontakt mit den Sitzhöckern zur Sitzfläche

  • Auf den Sitzhöckern hin und her rollen

  • Im Stehen: Gute Verwurzelung, Massage von Yongquan

  • Die Wirbelsäule verbindet unteres und oberes Dantian und ist das wichtigste Qi-Verteilsystem des Organismus

  • Beckenboden rhythmisch aktivieren und locker lassen

  • Zunge und Kiefer entspannen

Der kleine Himmlische Kreislauf

I. Den Körper üben, um die Essenz zu nähren (Lian Ti Hua Jing)

II. Die Essenz üben, um das Qi zu nähren (Lian Jing Hua Qi)

III. Das Qi üben, um den Geist zu nähren (Lian Qi Hua Shen)

IV. Den Geist üben, um zum Ursprung zurück zu kehren (Lian Shen Huan Xu)

Der Kleine Himmlische Kreislauf ist eine wichtige Methode zur Aktivierung des Qi im Organismus.

Das Qi bewegt sich dabei entlang von Lenkergefäß (du mai) und Dienergefäß (ren mai). Das Lenkergefäß hat einen Bezug zu allen Yang- Meridianen, zu den Nieren, zur Wirbelsäule, den Knochen, dem Gehirn, dem Rückenmark, dem unteren Erwärmer und den Ausscheideorganen. Das Dienergefäß hat einen Bezug zu allen Yin- Meridianen, zu Lunge, Herz, Verdauungsorganen, dem sekundärem Qi und zu oberen und mittleren Erwärmer.

Die zwei Varianten dieses Energiestromes – der Windkreislauf und der Feuerkreislauf – erfordern verschiedene Atemgrundmuster. Diese Techniken stammen aus der „inneren Alchemie“ und haben als Ziel, länger und gesünder zu leben. Jeweils wird mit Hilfe des Yi das Qi bewegt:

Der Windkreislauf

Der Windkreislauf verwendet normale Bauchatmung. Er dient dabei zum Einstieg und um geistig „zur Ruhe zu kommen“. Gedanken an die Außenwelt sollen weniger werden und schließlich ganz aufhören, um in einen Zustand zu gelangen, in dem man absolut „anwesend“ ist. Diese Anwesenheit ist zutiefst entspannend – aktiv entspannend.

Während der Ausatmung wird Qi über das Lenkergefäß nach unten geführt bis zum Bereich Huiyin. Mit der Einatmung wird das Qi über das Konzeptionsgefäß nach oben gelenkt.

Um die Verbindung zwischen diesen beiden Gefäßen herzustellen, ruht die Zungenspitze am Gaumen hinter den oberen Schneide­zähnen. Am Ende der Ausatmung wird der Beckenboden kontrahiert.

Der Windkreislauf fördert die Entwicklung des Yin und wirkt somit beruhigend.


Der Feuerkreislauf

Der Feuerkreislauf verwendet die umgekehrte Bauch­atmung.

Der Feuerkreislauf dient der Aktivierung.

Während der Ausatmung wird Qi über das Konzeptionsgefäß nach unten geführt bis zum Bereich Huiyin. Mit der Einatmung wird das Qi über das Lenkergefäß nach oben gelenkt.

Um die Verbindung zwischen diesen beiden Gefäßen herzustellen, ruht die Zungenspitze am Gaumen. Am Beginn der Einatmung wird der Beckenboden aktiviert.

Der Beckenboden fungiert als Qi-Pumpe, um in jedem Durchlauf Qi in den Kreislauf einzuspeisen.

Der Feuerkreislauf unterstützt den Fluss der Yang-Energien und verstärkt diese. Daher wirkt diese Methode stark aktivierend.

Eine gute Meditationspraxis arbeitet in vielen kleinen Schritten, sollte nicht zu rasch und zu ehrgeizig vorangetrieben werden und bedarf vor allem der stetigen Übung.


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